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Dieser Begriff bezeichnet den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über soziale Netzwerke.Einfach ausgedrückt geht es bei Social Commerce darum, die Netzwerk-Nutzer zu Kunden zu machen. Anders als beim normalen Onlinehandel wird bein Social Commerce eine Beziehung zum Kunden eingegangen und gepflegt. Es wird versucht, eine Reputation aufzubauen und dafür zu sorgen, dass die Nutzer die entsprechenden Produkte anderen Usern weiterempfehlen.
Social Commerce, auch unter Social Shopping bekannt.
Daher stammt auch die Bezeichnung “Empfehlungshandel” bzw. “Empfehlungsmarketing”. Der Vertrieb von Waren über soziale Netwerke steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch für manche Unternehmen ist Social Commerce schon jetzt mehr als ein Zuschußgeschäft.
Belief sich der Umsatz in sozialen Netzwerken wie Facebook im Jahr 2012 auf rund sieben Milliarden Euro, so soll sich dieser Wert bis zum Jahr 2015 mehr als verdreifachen. Manche Experten sehen in Social Commerce gar die Zukunft des E-Commerce. Allerdings hat Social Commerce bisher nicht allen Unternehmen den erhofften Erfolg gebracht. Manche Firmen, die eine Präsenz in sozialen Netzwerken aufgebaut haben, brauchen offenbar eine lange Anlaufphase und setzen wenig oder gar kein Geld um. Große Kaufhausketten wie Nordstrom oder J.C. Penney haben den Versuch, auf Facebook neue Kunden zu gewinnen, bereits nach kurzer Zeit aufgegeben und ihre Shops geschlossen.
Viele Internetkenner stehen dem Modell des E-Commerce kritisch gegenüber.
Die große Kunst beim Social Commerce liegt in der interaktiven Einbindung des Kunden. Die Produktsuche wird so zu einem inspirierenden und emotionalen Erlebnis. Durch das Pflegen der Kundenbeziehungen wird der Bekanntheitsgrad des Unternehmens gesteigert und der Kundenstamm erweitert.
Es hat sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert, dass die Kunden den Bewertungen und Empfehlungen anderer Käufer speziell denen Ihrer Freunde & Bekannten weit mehr vertrauen als anonymen Bewertungen im Internet. Die offene Diskussion über Produkte schafft Transparenz und stärkt das Vertrauen in das betreffende Unternehmen. Darüber hinaus wird die Wechselbereitschaft der Kunden gesenkt, und die Retourenquote wird niedrig gehalten. Durch die Interaktion mit der Kundschaft lernen die Unternehmen viel über ihre Zielgruppen, und anhand der gesammelten Erfahrungen kann das Geschäftsmodell angepasst oder neu gestaltet werden.
Viele Online-Shops bieten ein Community-Feature an.
Auf diese Weise können die Kunden ihre Erfahrungen mit verschiedenen Produkten an andere Nutzer weitergeben und darüber diskutieren. Bewertungsportale wie Ciao, Censum und Qype bieten ebenfalls Social Commerce-Features. Hier können Kunden Erfahrungen mit Produkten untereinander austauschen und Bewertungen hinterlassen.
Auch das Einbinden von sozialen Features auf der firmeneigenen Webseite steigert den Bekanntheitsgrad der Produkte. Durch die Interaktion mit den Kunden wird eine ständige Diskussion ermöglicht. Themenspezifische Foren sind ein weiterer Schwerpunkt beim Social Commerce. Viele Unternehmen haben eine Präsenz in Foren und versuchen, dort neue Kunden zu gewinnen.
Das Vertrauen in Social Commerce ist noch klein
Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Kunden soziale Netzwerke als Shoppingkanal nicht akzeptiert. Das Angebot ist noch klein, und manch einer hat das Gefühl, die auf Facebook vertretenen Unternehmen wollten ihm oder ihr etwas “andrehen”. Eine Umfrage der Universität Friedrichshafen hat ergeben, dass von den Befragten gerade einmal drei Prozent der Facebook Fans schon einmal etwas über Facebook gekauft haben.
Einigen Unternehmen geht es jedoch gar nicht darum, einen Großteil ihrer Produkte oder Dienstleistungen über soziale Netzwerke an den Mann zu bringen. Gerade kleine Firmen nutzen Plattformen wie Facebook, um sich ein Zubrot zu verdienen. Der Zeitaufwand ist oft minimal, un da außer der eigenen Arbeitszeit keine Kosten entstehen, ist die Gewinnmarge in der Regel höher als beim Vertrieb über herkömmliche Kanäle wie Schallplattenläden, Boutiquen oder andere Fachgeschäfte.
Manche Internet-Experten vertreten die Ansicht, dass die langsame Entwicklung des Social Commerce nicht an der fehlenden Akzeptanz der Kunden liegt, sondern vielmehr daran, dass die Unternehmen das Potenzial der neuen Vertriebskanäle nicht richtig zu nutzen wissen. Für einige Branchenkenner ist es von entscheidender Bedeutung, den Kunden in seiner gewohnten Umgebung zu belassen und den Verkauf der Produkte in die entsprechende Facebook-Seite zu integrieren. Wird der User zu herkömmlichen Online-Shops weitergeleitet, sinkt das Interesse des potenziellen Kunden rapide. Muss sich der Kunde dann noch umständlich registrieren, ist das Kaufinteresse dahin.
Social Commerce darf keine bloße Kopie des eigentlichen Shops sein.
Ein Mehrwert für die Kundschaft muss klar erkennbar sein. Gute Kundenbeziehungen und die richtige Ansprache gelten als Schlüsselfaktoren für den Erfolg im Social Shopping-Bereich. Wer Social Commerce-Features anbietet, sollte viel Fingerspitzengefühl an den Tag legen – der Schwerpunkt liegt klar auf dem Dialog mit den Kunden und weniger auf dem Verkau